«Sollten Menschenwürde, Umwelt- & Klimaschutz, Fairness, Gerechtigkeit & Solidarität, Transparenz & Mitwirkung in der Wirtschaft nicht stärker beachtet werden?»

Die zivilgesellschaftliche Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie (https://web.ecogood.org/de/idee-vision/) will eine konkrete Alternative zur heutigen Marktwirtschaft initiieren, als sie der Ansicht ist, dass viele Nebenkosten eines solchen Wirtschaftens, die die Umwelt, aber auch die Menschen stark belasten, im Preis der Produkte nicht einberechnet sind. Mit dem Thema des Schwindens der Biodiversität oder der Klimafrage, die beide ursächlich mit unserem Wirtschaftssystem zu tun haben, machen sich diese Nebenkosten immer stärker bemerkbar. Häufig ist dann der Staat gefordert, diese Schäden – wenn überhaupt möglich – zu beheben. Die Verfechter der Marktwirtschaft beteuern immer wieder, dass kein anderes System so effizient und innovativ sei, wie unsere Marktwirtschaft und verweisen gerne auf das gescheiterte kommunistische Experiment. Sie stützen sich auf einem Bild des Menschen, der primär nur seinen eigenen Vorteil sucht. Damit wollen sie weismachen, dass es kein anderes System gäbe, das diese Probleme wie Umweltzerstörung, Ungleichheit, Hunger und anderen besser lösen könne.  Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Wirtschaftsmodell, das – wie der Name sagt – das Gemeinwohl im Zentrum hat und diesem dienen soll. Das Ziel des Wirtschaftens ist auf gemeinwohl-fördernde Werte ausgerichtet; nicht einfach auf Wachstum als Selbstzweck. Zum Gemeinwohl gehören die Menschen als Gemeinschaft, aber genauso die Natur als unsere Umwelt. Die Gemeinwohlökonomie fusst auf einem Bild des Menschen, der sowohl den eigenen Vorteil suchen als auch kooperativ sein kann. Deshalb sei es gerade wichtig, dass mit dem Wirtschaftssystem nicht noch die konkurrierende, sondern viel mehr die kooperative Seite gestärkt werde. Das Modell ist demokratisch, partizipativ, transparent, also eben beziehungsorientiert aufgebaut. Die Bewegung versteht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung – symbolisch dargestellt durch die Löwenzahn-Sämchen im Logo. Und hat natürlich auch in der Schweiz verschiedene lokale Gruppen (https://www.gwoe.ch). Wer sich näher informieren will, vertiefe sich in das Grundwerk „Gemeinwohl-Ökonomie“ des Mitinitiators der Bewegung Christian Felber.